Digitale Tools helfen Kontakt zu halten ohne Ansteckungsgefahr

Am Freitag, 27.3.2020 tauschten Berater aus ganz Europa in einem kurzfristig angesetzten Online-Seminar ihre Erfahrungen im Umgang mit der COVID-19-Pandemie in der Landwirtschaftsberatung aus. Im Mittelpunkt standen konkrete Notfallmaßnahmen zur Unterstützung von Beratern und Bauern in Corona-Zeiten. Eine zentrale Herausforderung ist, jetzt zu den Landwirten Kontakt zu halten und dabei jede Ansteckungsgefahr zu vermeiden. Aus Finnland (Jussi Juhola, ProAgria), der Schweiz (Ueli Ryser, AGRIDEA), Österreich (Florian Herzog, LKÖ) und Irland (Tom Kelly, Teagasc) wurden Ansätze vorgestellt, wie u.a. mittels Online-Beratung bis in den Stall hinein und der Intensivierung der Social-Media Aktivitäten während der Zeit der Ausgangsbeschränkungen der Kontakt zu den Beratungsklienten gehalten werden kann. Aus verschiedenen Ländern wurde berichtet, dass Landwirte sehr positiv auf direkte, persönliche telefonische Kontaktaufnahme reagiert haben. Carl Larsen, Geschäftsführer von GFRAS regte an, auch althergebrachte Kommunikationsmöglichkeiten wie das Radio wieder zu aktivieren. Allgemein wird ein Digitalisierungsschub erwartet. IALB-Präsident Florian Herzog sieht in der Krise auch die Chance, jetzt stärker mit digitalen Tools wie Videokonferenzen und Onlineberatung einen Schritt nach vorne zu machen. Eine kurze Umfrage hat ergeben, dass es nach wie vor Beratungsorganisationen gibt, die sehr restriktiv mit neuen Kommunikationsmedien wie Videokonferenzen oder Social-Media umgehen. Systemrelevant ist Landwirtschaftsberatung dort, wo sie hilft, Produktion und Erträge zu sichern. So berichtete der spanische Kollege Angel Malumbres von INTIA, Navarra, dass die Versuchsfelder auf Demonstrationsbetrieben weiterhin betreut werden, aber ein strikter Mindestabstand zum Landwirt eingehalten wird und z.B. die Anfahrt auf das Feld in getrennten PKWs erfolgt. Einige Beratungsdienste spielen eine zentrale Rolle bei der Arbeitskräftevermittlung und Betriebshilfe. Das geht so weit, dass wie in Slowenien in der Notstandsgesetzgebung die Landwirtschaftskammer in die Pflicht genommen wird, für die Bewirtschaftung auf Betrieben, wo die Betriebsleiter erkranken, zu sorgen. Von der IALB nahmen Sonja Keck-Herreiner und Pablo Asensio für den Freistaat Bayern am Online-Seminar teil, Florian Herzog für die LKÖ, Ueli Ryser für AGRIDEA, Michael Kügler für den vlk. Die Technik wurde mit zoom von AGRIDEA bereitgestellt. Das Online-Seminar wurde aufgezeichnet und wird demnächst über die EUFRAS-Internetseite www.eufras.eu<http://www.eufras.eu>  zum Nachhören abrufbar sein.